liebe Luise,
ich habe Dich nicht gekannt, bin aber trotzdem sehr betroffen über Deinen gewaltsamen Tod.
Es ist sehr schwer tröstende Worte für Deine Eltern, Deine Schwester, weitere Angehörige, und Mitschüler + Mitschülerinnen zu finden.
Ich will es dennoch versuchen, dabei den Gedanken Deiner Patentante, die Deinen Tod mit Jesu Tod am Kreuz verglichen hat, aufzugreifen.
In dem Zusammenhang fallen mir diese Stellen aus Bachs Passionen ein.
Aus der weniger bekannten Markuspassion BWV 247:
„Falsche Welt, dein schmeichelnd Küssen,
Ist der frommen Seelen Gift. Deine Zungen sind voll Stechen, und die Worte, die sie sprechen, sind zu Fallen angestift.“
Zwei Mädchen, denen Du als Freundinnen vertraut hast, haben Dich grausam erstochen.
Weiterhin denke ich an die Golgatha Arie aus der Matthäuspassion BWV 244:
„Sehet, Jesus hat die Hand, uns zu fassen, ausgespannt,
Kommt! Wohin? - in Jesu Armen.
Sucht Erlösung, nehmt Erbarmen, Suchet! – Wo? - in Jesu Armen.“
Vertrauen wir darauf, dass Dich Jesus in seinen ausgestreckten Armen aufgenommen hat, als Dir Dein irdisches Leben auf brutale Art entrissen wurde.
